VDSL-Anschluss zu langsam?

Zunächst sollte einmal die korrekte Geschwindigkeit (remote) ermittelt werden. Dazu in einem ersten Schritt alle Downloads/Uploads (also auch Amazon Prime oder Amazon Music, Netflix und Co) beenden und unter https://www.breitbandmessung.de/ eine Messung starten. Einige Anbieter (wie z.B. die Telekom) bieten auch ein eigenes Portal (Telekom: http://kabelspeed.telekom-dienste.de/).

Diese Ergebnisse nun am besten in einer Word-Datei (als Screenshots) inkl. Angabe von Datum, Uhrzeit und Wetter (ja – wirklich … Wetter – d.h. Regen? Nebel? Sonne? ca. Temperatur) festhalten.

Zusätzlich sollte man auf seinem Router die Verbindungsgeschwindigkeit ermitteln und auch aufnehmen.

Meist gibt es diese Infos im DSL-Menü.
Auf der Fritz!-Box z.B. unter Internet -> DSL-Information

Gründe für eine deutlich schlechte Verbindung:

  • Unsaubere Kontakte der Telefon-Anschluss-Dose (z.B. Schraub- anstelle Klemmanschlüsse)
    Kommt der Techniker, empfiehlt es sich generell den Tausch der Dose gegen eine mit Messwiderstand anzusprechen – so tut sich die Telekom mit etwaigen Störungen einfacher
  • Klemmstellen (oder noch schlimmer – vergessene Umschalter) zwischen Anschluss-Dose und Hausanschluss
  • Unsaubere Kontakte am Hausanschluss (Änderungen darf nur Telekom machen!)
  • Kalte Lötstelle oder schlechte Klemmung zw. Hausanschluss und Vermittlungsstelle (hier ist nicht jeder Techniker ausreichend motiviert – mit Hinweis auf eine schlechte Verbindung bei feuchtem Wetter klappt es aber meist doch)

In allen mir bekannten Fällen, klang es bei der Störungsannahme sehr dramatisch (“müssen wir wohl die Straße aufbuddeln”), letztlich hat aber schon der Besuch eines normalen Technikers mit viel Berufserfahrung eine deutliche Besserung (um den Faktor 3-4 im Download) gebracht. Die TOP3 waren dabei Anschlussdose, Hausanschluss und kalte Lötstelle/Klemmung.

Welches VDSL-Modem?

So sehr wir an dieser Stelle sicher alle unsere Fritz!Box als eierlegende Wollmilchsau lieben, so sind wir uns denke ich bewusst, dass diese leider im Schul-Netz-Alltag nicht das geeignete Gerät ist (seit die Model-Funktion aus der Firmware entfernt wurde).

Als zuverlässiger Standard hat sich an dieser Stelle das draytek vigor 165 durchgesetzt. Es wird i.d.R. auch von den Netzanbietern “offiziell” (im Business-Umfeld) unterstützt.

Spannend und auch für mich neu war die Bandbreite der sogenannten Modem-Codes (vergl. http://draytek.com/download_de/Firmwares-Modem/Vigor160-Serie/Vigor165/). Bisher hatte ich trotz passendem Vertrag nur mittelmäßige Verbindungsbeschwindigkeiten. In einem Telekom-Forum entdeckte ich dann den Hinweis auf Firmware MDM2 anstelle STD (vergl. https://telekomhilft.telekom.de/t5/Telefonie-Internet/Verbindungsabbrueche-Synchronisierung-Vigor-165-Magenta-XL-Unifi/td-p/4824101). Seitdem braucht das Training beim Wiederaufbau zwar etwas länger, die Verbindungen laufen aber stabiler und mit deutlich besseren Raten.

Tipp:
Egal ob vor einer pfSense/OPNsense oder einem kommerziellen Router – man sollte sicherstellen, dass man über diesen auch auf das vorgelagerte Modem zugreifen kann. So lässt sich nicht nur der entsprechende Status ablesen sondern auch komfortabel neue Firmware-Releases einspielen.
Ich habe daher auf das PPPoE-Interface des Routers auch ein privates Subnetz gelegt, mit dem ich dann auf das Vigor 165 komme.

Weitere Infos zu pfSense/OPNsense unter https://www.wvbg-netzis.de/leistungsfaehige-firewall-fuer-den-schul-alltag/

Ausbau und Befähigung des Schul-LAN

Ein stabiles Netzwerk bildet das Rückgrat moderner Schul-IT-Infrastruktur. Leider verwechseln viele Systemhäuser und Fachplaner Schulen mit KMU und vielen Sachaufwandsträgern fehlen die Ressourcen, sich intensiv mit den besonderen Anforderungen von Schulen auseinander zu setzen.

Gerade durch die Entwicklung der letzten Jahre (und den damit verbundenen Fördermittel) wird endlich auch in das Netzwerk der Schulen investiert. Dabei gilt es jedoch, den einen oder anderen Aspekt zu berücksichtigen.

Die folgenden Hinweise sollen an dieser Stelle nicht die Planung durch eine Fachfirma ersetzen, sondern vielmehr dem Systembetreuer helfen, Anforderungen angepasst an den Schulalltag zu platzieren und rechtzeitig zu erkennen, wenn Planungen eventuell in eine völlig falsche Richtung gehen.

Anforderungen und Vorüberlegungen

Anforderungen
Die Nutzung der Infrastruktur ist an dieser Stelle von Last-Spitzen geprägt. Dies weckt bei Verantwortlichen oft den Wunsch nach “Rechenzentrums-IT”. Gleichzeitig muss jedoch berücksichtigt werden, dass hierfür nicht die relevanten Mittel bereitstehen. Gleichzeitig fühlen sich entsprechend leistungsfähige Systeme i.d.R. außerhalb gekühlter oder mindestes gut gelüfteter Räume eher unwohl und sorgen gleichzeitig für einen hohen Geräuschpegel – manchma auch durch geschlossene Türen hindurch.

Mit etwas Sachverstand und einem Lernen von den “Systembetreuuern der ersten Stunde” lässt sich an dieser Stelle eine gute Balance erzielen.

LAN oder WLAN im Klassenzimmer?
Am Ende vom Tag ist diese Entscheidung abhängig vom pädagogischen Konzept der Schule. Nicht-Pädagogen sollten hier sehr detalliert das pädagogische Konzept für die Maßnahme studieren und so die exakten Anforderungen herausarbeiten. Hierfür sollten mehrere Iterationsschritte genutzt werden – gerade um Missverständnisse zu vermeiden.

Mit Blick auf eine Erweiterbarkeit und auch BayITR 03 sollte jedoch jedes Klassenzimmer im Rahmen der Maßnahme auch mit regulären Netzwerk-Anschluss-Dosen (mindestens eine Doppel-Dose) ausgestattet werden.

Kupfer oder LWL?
Ich rate dringend davon ab, einzelne Räume mit LWL anzubinden. Während sich nahezu jedes Endgerät an einen regulären Kupfer-Anschluss anchließen lässt, erfordert LWL aktive komponenten oder teure Netzwerkkarten, die i.d.R. nur für Desktop-PCs bereitstehen. Außerdem bringt Kupfer die Möglichkeit, angeschlossene Komponenten mit Strom zu versorgen.

Power-over-Ethernet – ja oder nein?
Mittels Power-over-Ethernet lassen sich am Switch angeschlossene Endgeräte mit Strom versorgen.

Typische Geräte sind dabei:

  • WLAN-Accesspoints
  • VoIP-Telefone
  • Überwachungs-Kameras und Infrastruktur-Komponenten (z.B. Temperaturfühler im Netzwerkschrank)
  • Desktop-Switche (i.d.R. bis zu 8 Ports als PD (Power-Over-Ethernet powered Device)
    –> sehr zu empfehlen für kurzfristige Aufbauten und Erweiterungen

Das Schulnetz – genereller Aufbau und Komponenten

Architektur
Das Netzwerk kann man sich wie ein Stern vorstellen. Meist in der Nähe der Server und des Internet-Zugangs gibt es einen “Server-Switch” (im Fach-Jargon Core-Switch) genannt. Dieser ist leistungsfähiger als die Switche in den Stockwerken (im Fach-Jorgon Access-Switche). Alle Access-Switche sind dabei direkt an den Core-Switchen angebunden. Auch alle Server und der Internet-Router bzw. Gateway/Firewall hängen am Core-Switch.

Access-Points und Endgeräte hängen direkt am Access-Switch. Dieser bietet häufig zudem PoE an um Access-Points oder VoIP-Telefone mit Strom zu versorgen. Kommen Desktop-Switche mit PD-Funktion zum Einsatz, werden auch diese via PoE vom Access-Switch versorgt.

Eine “Reihenschaltung” von Access-Switchen sollte vermieden werden.

Glasfaser-Verbindungen im Schul-LAN
Verbindungen zwischen Core-Switch und den Access-Switche (oder die Verbindung zwischen zwei getrennt aufgestellten Core-Switchen) werden i.d.R. mit LWL realisiert. Für kurze Verbindungen (wenn z.B. im Serverraum auch Access-Switche untergebracht sind) können auch Direct-Access-Cables (DAC) eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um Kupferkabel mit Geschwindigkeiten für je nach Ausführung 10/25/40 GbE und längen bis zu 5 Meter.

Glasfaserleitungen gibt es als Multi-Mode und Single-Mode. Bisher waren Multi-Mode-Kabel inkl. des dazu gehörigen Zubehörs wie Patchpanel und -Kabel und die benötigten LWL-Module für die Switche günstiger als das Equipment für eine Single-Mode-Umgebung.

Moderne Switche können dabei mit sogenannten SR-Modulen 10 GBit auf eine Entfernung von bis zu 500 Metern über ein Multi-Mode-Kabel übertragen. Hierfür werden zwei Fasern benötigt. Für 40 GBit werden an dieser Stelle jedoch 2×4 Fasern benötigt.

Single-Mode bringt hier mit seinen LR-Modulen einen deutlichen Vorteil. Unabhängig von der Geschwindigkeit (10/40/100 GBit) werden stets nur zwei Fasern benötigt.

Gerade mit Blick auf die Ausfallsicherheit (und Support-Prozesse im öffentichen Sektor) empfehle ich an dieser Stelle dringend, jeden Access-Switch redundant (also mit 2 LWL-Modulen pro Seite) anzubinden. Als optische Komponente unterliegen die Laser der LWL-Module einer gewissen Ermüdung und fallen typischerweise im ungünstigsten Moment aus. Der Tausch sollte dann im Idealfall durch einen Fachbetrieb erfolgen.

In großen Gebäudekomplexen kann es zudem hilfreich sein, die LWL-Strecken redundant (z.b. “ringförmig”) abzubilden. Im Fall einer Beschädigung im Rahmen von Bauarbeiten oder z.B. einem Wasserschaden sorgt dies für einen gewissen Grad an Ausfallsicherheit.

Außenkabel sollten dringend in massiven (biegsamen) Plastikrohren verlegt werden (inkl. Warn-Band). Dies ermöglicht auch ein späteres Ergänzen weiterer Kabel bzw. den Austausch.

Erweiterung vs. Neuverlegung
Sollen vorhandene LWL-Kabel weiterverwendet werden, wird man in der Regel mit Multi-Mode-Kabeln konfrontiert. Hier wird es auf 2x 10 GbE hinauslaufen (d.h. SFP+-SR-Module im Switch). Benötigt werden hierfür 2 Faserpaare.
Bei einer Neuverlegung sollte man zusammen mit dem Fachplaner über den direkten Wechsel zu Single-Mode nachdenken. Auch hier kann man mit 2x 10 GbE starten (d.h. SFP+-LR-Module im Switch). Benötigt werden hierfür 2 Faserpaare.
Für 40 und 100 GbE kommen an dieser Stelle QSFP-Module zum Einsatz.
Mit fallenden Kosten für 40 GbE-Technik kann so später bei einer System-Erneuerung (ohne Neuverlegung) auf diese höhere Geschwindigkeit gewechselt werden.

Ausstattung des Core-Switches
Der Core-Switch sollte über ausreichend 10 GbE-Anschlüsse für die Server (z.B. via DAC) und die Access-Switche (z.B. via SFP+LR-Modulen) und redundante Netzteile verfügen. Dabei sollten ausreichend Anschluss-Reserven für zukünftge Erweiterungen eingeplant werden. Systeme der Markenhersteller haben (zumindest auf einigen Ports) auch die Möglichkeit geringere Geschwindigkeiten (z.B. 1 GbE via LWL bzw. sogar via RJ45 – also normales CAT6e-Patchkabel) zu realisieren. Diese Profigeräte haben zudem die Möglichkeit zwei Systeme zu einer Einheit zu kombinieren. So kann man die Ausfallsicherheit und die Anzahl der Ports erhöhen. Einige verfügen auch bereits über QSFP-Ports, über die man z.B. zwei Systeme via DAC zu einer logischen Einheit verbinden kann.
Core-Switche brauchen vergleichbare Betriebs-Umgebungen wie Servermaschinen (d.h. v.a. gut belüftetes Rack mit ausreichend Luftzirkulation.
Diese Geräte sollten dringend mit Hersteller-Support (Geräte-Tausch im Fehlerfall, Zugang zu Updates sowie Support) beschafft werden.

Ausstattung der Access-Switche
Access-Switche sind typisch mit 24 bzw. 48 Ports und zwei bis vier Einschüben für LWL-Module (SFP+) verfügbar. Zudem gibt es die Wahlmöglichkeit zwischen Modell mit und ohne PoE. Dabei ist zu beachten, dass es je nach geplantem PoE-Endgerät unterschiedliche Standards gibt, die der Switch unterstützen muss.

48 Port Switche bzw. PoE-Switche mit 24 Ports und mehr sind im Regelfall nicht lüfterlos verfügbar.

Access-Switche lassen sich je nach Hersteller zu einer logischen Einheit (meist als “Stack” bezeichnet) zusammenkoppeln. Dies geschieht über einen speziellen Bus mit speziellen Steckverbindungen oder über bestehende SFP+-Ports.

Auch gängie Access-Switche erzeugen einen Geräuschpegel. Gleichzeitig muss eine entsprechende Lüftung sichergestellt sein. Für eine Montage im engen Wandgehäuse im Flur oder gar im Klassenzimmer/-Lehrerzimmer sind sie eher nicht geeingnet. Vielmehr sollte ein Standort ohne Arbeitsplatz gewählt werden. Eventuell kann es sinnvoll sein, im Gegenzug eher die Anzahl der Standorte auf einige wenige zu konzentrieren (z.B. Archiv oder Vorbereitung).

Es könnte sogar sinnvoll sein, sich etwaige Modelle von einem Systemhaus im Live-Betrieb vorführen zu lassen. Dabei sollte beachtet werden, dass die Systeme zunächst die Lüfter mit Voll-Last betreiben und nach einiger Zeit anschließend auf ein normales Niveau herunterregeln.

Sofern es der Standort zulässt (Geräuschentwicklung des Switches), ist es sinnvoll, Acess-Switche mit redundanten Netzteilen einzusetzen.

Betrieb und Updates
Die Einrichtung und der Betrieb durch den Sachaufwandsträger (bzw. eines von ihm beauftragten Unternehmens) bringt den großen Vorteil mit, dass über ein und die selbe Netzwerk-Infrastruktur (in der Verantwortung des Aufwandsträgers) alle relevanten Netze verteilt werden können – die Trennung erfolgt dann durch unterschiedliche VLANs. Dies spart nicht nur Geld sondern auch Platz in eh schon engen Schulgebäuden (da nicht betrennte aktive Access-Switche aufgebaut werden müssen).

Wichtig (und oft vergessen) ist das Thema Updates. Aus Gründen der Systemstabilität und etwaiger Sicherheitslücken sollten alle Netzwerk-Komponenten mindestens jährlich auf einen aktuellen Firmware-Stand gebracht werden. Dies ist auf Grund der Architektur (z.B. keine redundanten Core-Switche) i.d.R. nur im Rahmen einer Downtime zu realisieren.

Weiterführende Links

Ergänzungen

  • April 21 – Danke an Uwe Bering für seine Hinweise zur redundanten Streckenführung und dem Thema VLANing

Website als statische HTML-Version speichern

Nicht immer gelingt es, das CMS einer bestehender (Projekt-) Website zu aktualisieren. Oft steht auch der notwendige Aufwand, es mit einer aktuellen PHP-Version weiter zu betreiben in keinem Verhältnis.

Einige CMS bringen an dieser Seite eigene Tools mit oder empfehlen den konkreten Einsatz bestimmter Programme.

Wir haben letztlich zwei Wege getestet.

wget

Nach Anleitung und Erfahrungswerten im Internet, werden bei wget folgende Optionen empfohlen:

wget --mirror --convert-links --adjust-extension --page-requisites --no-parent http://www.mein-altes-cms.de

Die Ergebnisse waren allerdings nicht so befriedigend, gerade was die Verlinkung der einzelnen seiten untereinander anging.

httrack

Das Tool scheint weniger bekannt, führte aber bereits mit den Default-Einstellungen zu hervorragenden Ergebnissen.

Der Aufruf ist dabei simpel:

httrack http://www.mein-altes-cms.de -O ../mein-altes-cms-copy/

Leider erst beim Erstellen dieses Eintrags, haben wir eine Anleitung aus BW entdeckt, die nochmal etwas detaillierter auf die Nutzung eingeht: https://lehrerfortbildung-bw.de/st_digital/medienwerkstatt/internet/internetallg/httrack/

Letztlich hatte uns dann httrack überzeugt und es ist uns gelungen, zwei Contenido-Instanzen als statische Webseiten fast vollständig bereitzustellen.

Update einer “Lost-Mediawiki-Instanz”

Je nach Alter der vorhandenen Mediawiki-Instanz, kann es sinnvoll sein, zunächst die Version 1.31.12 (in ein leeres Verzeichnis) zu entpacken und anschließend eine “saubere” neue Installation (in die bisherige) Datenbank vorzunehmen. Die LocalSettings.conf.php wird dabei neu erstellt und vorher die Datenbank migriert.

Im Anschluss können /images kopiert und die LocalSettings.conf.php angepasst (z.B. Setzen des Logos) werden.

Nach einer Sicherung (Datenbank und Verzeichnis) empfielt sich im Anschluss sich dann noch ein Update auf die neueste Version von Mediawiki.

Update einer “Lost-Joomla-Instanz”

Aus einem Schülerprojekt hatten wir eine Joomla-Instanz “geerbt”. Betrieben außerhalb des eigenen Verantwortungsbereiches. Aber wie so oft – ein damals wie heute unterstützeneswertes Projekt. Was also machen? Die Initiatoren mit dem Thema alleine lassen? Naja – man kann ja mal einen kurzen Blick riskieren.

Zugang verschaffen
Gerade nach so langer Zeit ist ggf. der Zugang nicht mehr bekannt.

Am einfachsten ist es an dieser Stelle, dass Passwort in der Datenbank neu zu setzen (vergl. https://docs.joomla.org/How_do_you_recover_or_reset_your_admin_password%3F/de Methode 2); dies kann einfach via phpmyadmin realisiert werden.

Alt, älter, ganz alt … Joomla und PHP-Kompatibilität
In unserem Fall war Joomla “mittelalt”, jedoch alt genug um nicht mehr mit PHP5.6 oder neuer zu laufen.

Aber wie bekommt mein eine PHP5.4-Umgebung. Am einfachsten geht es natürlich schnell mit einer passenden virtuellen Maschine mit Debian (z.B. Wheezy) und PHP 5.4. Wer keine VM zur Verfügung hat, kann auch WAMP unter Windows installieren (https://sourceforge.net/projects/wampserver/ – benötigt wird hier die Version 2.2e. Nach dem Download muss in der PHP-Konfiguration jedoch noch zwingend openSSL aktiviert werden.

Die bisherige Joomla-Installation wird nun lokal im passenden Verzeichnis abgelegt und die gesicherte Datenbank (z.B. via phpmyadmin über http://localhost/phpmyadmin) eingespielt. In der configuration.php nun bitte zunächst Pfade und Datenbank-Zugangsdaten eintragen und etwaige Redirects durch Umbenennen der .htaccess deaktivieren. Mit http://localhost/administrator/index.php sollte nun die gewohnte Admin-Oberfläche wieder verfügbar sein.

Der erste Zugriff
Unter System –> Systeminformation solle man sich nun zunächst einen ersten Überblick verschaffen und die Verzeichnisrechte überprüfen.

Das Update darf auf keinen Fall direkt auf die neueste Version erfolgen. Im vorliegenden Fall war die Version 3.1.5.

Die ersten zwei Updates
Zunächst unter Erweiterungen -> Aktualisieren den Cache “Leeren” und nach “Aktualisierungen” suchen. Im vorliegenden Fall konnte nun über Aktualisieren bzw. Komponenten -> Joomla!-Aktualisierung ein Update auf 3.2.7 angestoßen werden.

Das Updaten auf die nächste Version (3.4.8) muss nun jedoch via Download erfolgen. Das Updatepaket wird dazu heruntergeladen (Link: https://downloads.joomla.org/cms/joomla3/3-4-8/) und nach C:\wamp\www\tmp\Joomla_3.4.8-Stable-Update_Package entpackt.

Über den Extension-Manager kann das Paket nun direkt aus dem Verzeichnis installiert werden:

Die aktuell installierte Version wird immer unten rechts angezeigt

Nun sollte die Joomla-Instanz zumindest mit PHP5.6 lauffähig sein. Wir haben sie daher an dieser Stelle zurück auf den Server kopiert (Dateien mit FileZilla, Datenbank via phpmyadmin).

SURY – das PHP-Wunder
Auf dem produktiven Webserver haben wir mehrere PHP-Versionen im Einsatz. Neben der produktiven, haben wir stets eine PHP5.6 und diverse PHP7.x als CGI-Versionen verfügbar. So kann man auch in diesem Fall eine einfache “Migrations-Domain” migration.mein-projekt.de mit PHP5.6 bereitstellen.

Sury gibt es via https://packages.sury.org/php/README.txt
(Achtung: PHP 5.6 und PHP7.0 sind bereits abgekündigt!)

Weiter mit dem Update
Nachdem die Seite nun wieder live im Internet ist, sollte zunächst dringend das Passwort wieder geändert werden. Auch sollte der Webserver mittels HTTP-AUTH vor zu neugierigen Zugriffen geschützt werden, bis das Update abgeschlossen ist.

Alle weiteren Updates geschehen nun über Komponenten –> Joomla!-Aktualisierung. Eine gute Anleitung hierzu gibt es unter https://website-bereinigung.de/blog/joomla-update-wird-nicht-angezeigt.

Ab Versionen >= 3.5 sollte PHP7 unterstützt werden. Bei unserer Migration scheiterten wir ab Version 3.6.5 jedoch bei der Verwendung von PHP-Versionen größer PHP7.0 (also mit PHP7.1/7.2/7.3 – während bereits vorhandene Instanzen jedoch mit PHP7.3 reibungslos funktionierten). Hier werden wir wohl noch etwas Nacharbeit investieren müssen, um auch die veraltete PHP7.0 deaktivieren zu können.

Ergänzung – abschließende Lösung?
Alle PHP-Versionen benötigen die Pakete php7.1-mysql und php7.1-xml bzw. php7.2-mysql und php7.2-xml. Dann klappt es auch mit allen Versionen >PHP7.0.

Wer Debugging für Joomla anschalten möchte – dies geht in der configuration.php:
Maximales Error-Reporting: public $error_reporting = ‘X’;
Standard: public $error_reporting = ‘default’;

Ergänzung II – Fehler “using $this when not in object context”
Der Fehler tritt erst ab >PHP7.1 auf und deutet häufig auf ein veraltetes Template hin. In unserem Fall ein selbst erstelltes mit ganz vielen “echo $this->template”.

Aktuelle Empfehlungen zur IT-Ausstattung von Schulen

Alle Jahre wieder kommt die Frage unter den Systembetreuuern auf … “Kennst Du schon die neue Auflage des Votums?”, während die Sachaufwandsträger (gefühlt) leicht zittern ob der Befürchtung neuer Ausstattungsforderungen der Schulen. Letztlich ist es aber alles halb so wild.

Die bay. Schul-IT-Experten (d.h. aus dem Ministerium, aus der Akademie für Lehrerfortbildung, aus den Regierungsbezirken aber auch aus ganz viele einzelne, engagierte und erfahrene Lehrkräfte) veröffentlichen jedes Jahr eine aktualisierte Fassung der “Aktuellen Empfehlungen zur IT-Ausstattung von Schulen” (kurz “das Votum”) – der Download kann am einfachsten via mebis erfolgen (Link). Dort sind auch die Versionen der Vorjahre verfügbar.

Gerade Systemhäuser /-Anbieter und Sachaufwandsträger – kurzum alle “Nicht-Pädagogen” sollten sich mit diesem Dokument eingehender befassen, um Schul-IT überhaupt auch nur ansatzweise verstehen zu können.

Aktuelles PHP unter Debian

Auch wenn das Debian-Team PHP auf einem vergleichsweise aktuellen Stand hält, kann es manchmal notwendig sein, noch aktuellere Versionen zu installieren. Dies geht relativ einfach via sury.org

Einfach eine readme.txt herunterladen, anschließend ausführen (dabei wird sury.org als Paketquelle ergänzt) und dann die gewünschten Pakete installieren:
wget https://packages.sury.org/php/README.txt -O /root/sury.sh
bash /root/sury.sh
apt-get install libapache2-mod-php7.4

DNS-Zonen-Datei vor Reload überprüfen

Wer kennt das Problem nicht? Schnell eine Änderung in die Zonen-Datei eingetragen … und nach einem Reload wird die Zone nicht mehr aufgelöst.

Die Zonen-Datei lässt sich einfach bereits im Vorfeld überprüfen:
named-checkzone wvbg-netzis.de /var/named/zone.wvbg-netzis.de

RRD-Files (z.B. von Smokeping) zwischen verschiedenen Architekturen konvertieren

RRD-Files sind als Binärdateien plattformabhängig. Trotzdem kann man seine historischen Daten mit auf ein neues System nehmen (z.B. vom Raspberry PI auf eine VM).

In Remi Bergsmas hat die einzelnen Schritte in seinem Blog sehr ausführlich beschrieben (Link). Dabei werden die Daten zunächst in eine XML-Datei exportiert und im Anschluss auf dem Zielsystem auf dieser Basis neue (plattformspezifische) RRD-Files erzeugt.